»Panoramaweg«

 

Foto: Jürgen Storm, Bosau
Foto: Jürgen Storm, Bosau

Betrachtet man das Relief der Landschaft rings um den Plöner See, dann fällt zunächst auf, dass Bosau am östlichen Gestade des Sees auf einer 20–25 m hohen Landzunge liegt, aus deren Mitte sich wiederum eine etwa 27 m hohe Kuppe erhebt. Der Wasserspiegel des Plöner Sees steht bei annähernd 20 m über NN. Die ovale Bosauer Kuppe ist Nord-Süd gerichtet und fällt zum Festland hin, also nach Osten, ab. Der eben-falls Nord-Süd gerichtete Hochufersaum verläuft im Osten hinter der vorgeschobenen Kuppe durch. Die Senke zwischen Kuppe und Hochufer ruft den Eindruck einer Insellage Bosaus hervor. Das Kleine Bischofswarder innerhalb der Bosauer Nordbucht und das Große Bischofswarder, das diese Bucht vom westlichen Hauptgewässer abschirmt, haben gleiche Höhe wie die Bosauer Halbinsel und jene als Warder bezeichnete Landzunge oder Landverbindung weiter im Norden. Dieses Höhenniveau ist weiter zu verfolgen bis nach Plön, Ortsteil Fegetasche. Östlich von Bosau steigt das Gelände in rascher Folge bis in den Raum Steinbusch-Brackrade an, wo sich der Mühlenberg 89,30 Meter hoch erhebt.

Das östlich von Bosau liegende Gebiet erfuhr seine Terrassierung und Höhengliederung bis hinauf an die Linie Pfingstberg-Börnsdorf durch Eisanschliff verschiedener Gletscher und gilt als Zone primär glazialer Landschaftsform. Dadurch ist auch die Großflächigkeit einzelner geologischer Erscheinungen zu erklären, im Gegensatz zu der sehr bewegten, kleinteiligen Landschaft gegenüber Bosau am Westufer des Plöner Sees, die durch Anhäufung vor dem Inlandeis aus Seitenmoränen entstanden ist.

In der Spätglazialzeit bildeten sich die Seen Schleswig-Holsteins an den Stellen, wo im Scheitel der Entwässerungs-systeme das Toteis der ehemaligen Zungenbecken die größte Mächtigkeit bewahrt hatte. Die Jungmoränenzüge östlich des Plöner Sees waren schon vorgebildet und tauchten nun deutlich aus der sie umgebenden Landschaft auf. In der nachfolgenden kühlen jüngeren Dryaszeit kam der Eisrückgang wieder zum Stillstand, das Eis schob sich an einigen Stellen wieder ins Landesinnere vor und verlegte die Moränenzüge.

Nach einem neuerlichen und dann endgültigen Eisrückgang bot das Ufer zwischen Bosau und Ruhleben den Wellen des Sees keinen Widerstand mehr und wurde flachgespült. Die Bucht des Bischofssees bildete sich in der heutigen Form aus. Erst als bei allmählicher Erwärmung des Klimas das Schilf zurückkehrte, kamen die tiefgreifenden Umbildungen der Landschaft zum Stillstand; ein rückläufiger Vorgang langsamer Verlandung setzte ein, der bis auf den heutigen Tag nicht abgeschlossen ist. Die Buchten südlich und nördlich von Bosau verschilften immer mehr. Die alte Tundralandschaft mit reichen Baumgruppen und Birken-Kiefern-Wäldern veränderte sich nun zur mit Dauerwald bestandenen Parklandschaft.

Seit dem ersten vorchristlichen Jahrtausend war die gesamte Landschaft schon von einer geschlossenen Decke aus Eichen-wäldern bedeckt. Die Buche rückte erst später nach und bestimmt in der Neuzeit, seit man der Eiche aus veränderter wirtschaftlicher Lage nicht mehr die alte Pflege angedeihen ließ, das Landschaftsbild.

Bei einem Profilschnitt durch die oberen Erd- und Sandschichten zeigt sich, abgesehen von geringen lokalen Abweichungen, diese Abfolge:

Als Deckschicht ist ein graubrauner Humus zu beobachten (Rohhumus). Darunter liegt ein Mischhorizont zwischen Humus und verlehmtem, hellem Sand, dem verlehmter Sand folgt. An der Untergrenze jenes zähen Lehms sind rostrote und rostbraune bis nahezu schwarze, dünne Streifen zu beobachten. Darunter folgen helle bis weiße, magere Sande mit Oxyd-verfärbungen. Stellenweise ist darunter noch eine graubeige gefärbte Ton-Sand-Schicht dazwischengeschoben, bevor sich im Untergrund helle wasserführende Sande und Kiesschichten abwechseln.